Samstag, 31. Januar 2009

310109 - die feuchten träume des bb

meine leiden und freuden , die mir als liebling der götter wieder einmal ganz zuteil wurden (eine goethe - abwandlung, wer's original vielleicht kennt!) in form von einem halben meter schnee, haben wir hier hinlänglichst besprochen. kommen wir nun zu bb. jaja. auch der kann diesbezüglich nicht klagen.
als das himmelschaos anhub, sah man ihn noch vergnügt ein liedlein trällernd mit der schneeschaufel das häuschen umeilen. die frische, saubere winterluft zauberte ein zartes rosa auf seine blassen bäckchen und bb freute sich des lebens auf dem lande, genoss in vollen schneeschaufeln die unterjochung durch die natur und kein ganzer, nicht einmal ein halber jammer der menschheit (auch bei goethe gestohlen, wer's kennt!) fasste ihn an.
gab es doch mehrere gründe zu hemmungsloser freude. die heilung des fingers ging zügig vonstatten, aus dem kranken wurde wieder ein werktätiger und die fahrten durch den winterzauber eines verschneiten laubwaldes setzten der begeisterung das krönchen auf.
zur allgemeinen orientierung - wir befinden uns zeitlich bei der beschreibung von tag eins des
niederschlagsmarathons.
abends kam er nach hause, schaufelte sich flugs zur garten- und haustüre herein, hieb sich einen parkplatz aus den massen und schmale pfade zu schuppen und kellerstiege. außerdem - der mann hatte vorgesorgt, wie kluge männer dies so tun. er verfügte über mindestens 10 kg
auftausalz, dass er im ersten anlauf zu einem drittel bis beinahe zur hälfte auf der eingangsstiege verteilte, damit ich mir, die auf rutschigem untergrund eher sehr stark schwächelnde am nächsten tag nicht sofort alle noch vorhandenen knochen bräche.
tag zwei:
morgens ein wenig verdutzt, weil wir schon wieder bis zur haustüre im schnee staken, griff der held dieser geschichte mitten in aller herrgottsfrüh wiederum zu schaufel und kehrbesen.
diesmal auch aus um die kleinigkeiten des "auto ausgrabens" und "sich kleinste sichtluken schaffen müssens" erweiterterten gründe. ich war nicht dabei, aber der unterhaltungswert natürlicher willkür ließ vermutlich langsam nach.
abends: siehe oben und der einsatz weiterer auftausalzmengen ging in die nächste runde.
tag drei:
ei der pautz! während der nacht kamen offenbar zum bereits vorhandenen halben meter schnee auf nicht verwehten und nicht zu bergen hochgetürmten stellen höchstens 3 läppische cm hinzu.
nach einem kurzen kontrollblick und -gang wollte bb nunmehr sein zeugs für die arbeit aus dem vorhaus holen, die haustür absperren und froh darob, an diesem morgen keine zusätzlichen fitnessübungen mit schaufeln und besen machen zu müssen, zur arbeit fahren.
er holte sein zeugs.
er versperrte die tür.
das schneebrett vom dach kam ohne vorwarnung oder sonstiges ankündigungsgetöns.
als bb wieder was sehen konnte, stand er bis zur hüfte im schnee. die mengen, die sich in den nacken verkrochen und seinen oberkörper durchnässten sind nebst ihrer äußerst unlustigen auswirkung auf das wärmeempfinden, vernachlässigbar.
bb griff zur schneeschaufel. es dauerte eine weile, eingang und treppe freizulegen.
wir kennen bb als höchlichst umsichtigen menschen, der nie meine massiven schwächen - rutschiger untergrund - siehe oben, vergisst. nachdem der lächerliche schneefall der soeben vergangenen nacht ja die am vorabend freigestemmten wege nicht sonderlich beeindruckt haben konnte, eilte bb zur kellerstiege, um das restliche auftausalz...
ob es nun das linke oder das rechte bein war, wissen wir nicht mehr. was wir wohl wissen, ist, dass es feststak. in einem schneeberg, der sich offenbar, während bb schlief vom dach auf die kellerstiege verlagert hatte. jetzt verfügen wir ja alle über ein ähnlich gut oder schlecht ausgeprägtes gleichgewichtsgefühl.
heißt - wenn wir im eiligen lauf mit einem bein ganz unerwartet feststecken, kommt der restliche körper unweigerlich zu sitzen oder zu liegen. wie auch immer. wenn in unserem fall eine kellertür zur hand ist, dann donnert derselbe ebenso unkontrolliert wie ungebremst gegen dieselbe.
viel mehr läßt sich zu diesem gelungenen tagesantritt nicht sagen. verbale entgleisungen wollen wir an die inzwischen schadenfreudegrinsenden leser nicht weitergeben. und die feuchten träume des bb überlassen wir der fantasie derselben.
als wäre das noch nicht genug der winterfreuden für einen einzigen tag, lugte ich just an diesem tag - bb war schon längst unterwegs - vorsichtig aus der haustür. zu diesem behufe musste ich dieselbe aufsperren. also ich sperrte auf, lugte eine sekunde - für längeres interesse an schnee reicht es bei mir nicht - und sperrte wieder zu. ich ließ den schlüssel stecken. bb kam nach hause. registrierte, dass die post von mir NICHT aus dem postkastl an der gartentür geholt worden war. sperrte die gartentür auf. eilte die treppe zur haustür herauf. sperrte die haustür....
ich meine, er hätte schon wollen, allein - es gelang nicht. wir erinnern uns und wissen sofort, warum. ich, zur nämlichen zeit lag eingerollt in flauschige decken im flauschigen körbchen und hielt ein überaus tiefes, wohliges schläfchen. da hub mein telefon zu plärren an. es dauerte eine weile, bis ich es schlaftrunken ertappste. mit einem noch halb bewußtlosen, brüchigem "ja?" schaffte ich es, mich zu melden. was dann an mein ohr drang, war sowohl verwirrend, als auch laut, ungehobelt, höchlichst gereizt und verwunderlich: "sperr' die tür auf oder zieh' den schlüssel ab" bellte bb mir ins ohr. er bellt nicht oft, der bb. aber an diesem tag, der schon so furios begonnen hatte.....sie verstehen?
ganz dunkel und in unendlich weiter ferne tat sich die erinnerung an meinen kurzen blick nach draußen auf. . und an den schlüssel, den ich diesmal wohl nicht abgezogen....
ja, ich vermute einmal, dass bb's feuchte träume an diesem tage ziemlich lustfrei waren.

4 Kommentare:

  1. Hi Niki,
    mein erster Kommentar... dafür kurz.
    Meine Schneeschaufel-Erfahrungen sind ähnlich, wie deine beschriebenen. Nur musst ich zusätzlich alle Mitbewohner unsers Eingangs mitschützen. Ich musste des öfteren raus, um Schnee wegzuschippen, der MICH gar nicht gestört hätte. Aber weil es halt erwartet wird, alle anderen es tun (damals waren schon alle anderen in Pension). Bin schon froh, dass mir dieses Los in Wien erspart bleibt.
    Mein erster Versuch, vielleicht trau ich mich wieder.
    Da ich keinen eigenen Blog habe, schreib ich hier einen Satz, der mir gestern eingefallen ist, und gar nichts mit deinen bisher veröffentlichten Statements zu tun hat.
    "Der beste Datenschutz ist das Vertrauen in Menschen, die ihr Wissen nicht ausnützen."
    Wir hören, lesen, sehen... liebe Grüße
    A.

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  2. hi A.
    na das freut mich aber, dass du hier mitliest und jetzt auch kommentierst!!
    ich hoffe, das ist beispielgebend für alle, die auch mitlesen und leider nie was dazusenfen!
    bussi n.

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  3. ja ich gebe, ganz ohne rauswinden, zu .. ich musste aus vollem herzen lachen .. aber nicht ohne sofort tiefes mitgefühl, für den morgens nassen bb und deine ungewöhnliche weckart des nachmitagsschläfchens , zu verspüren..

    es grüsst euch mit knuffel das quietschiiii

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  4. danke, quietschi, das war der eigentliche sinn der sache.... ich dachte schon, es findet niemand witzig....

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