nun saß ich hier. auf diesem uralten CAMPINGSESSEL vor der kleinen hütte – im irgendwo, fern meiner heimat, der SÜDSTEIERMARK, wo nicht einmal die SOMMER so schwül und heiß wie hier die winter waren. winter. ja, das war die jahreszeit aus der ich hierher in diese schwüle, klebrige hitze gespült worden war. hierher nach PAPUA-NEUGUINEA.
dabei war es noch gar nicht so lange her, dass er mein büro das erste und letzte mal betreten hatte. er sprach anfangs nicht viel und das meiste, was er sagte, blieb für mich unverständlich. das sollte sich alsbald ändern.
er stieß die wörter mit einer art wilder BESESSENHEIT zwischen seinen fauligen zähnen hervor. er schien sich seit einer EWIGKEIT nicht mehr gewaschen zu haben. SCHLIERENZAUER. das war wohl sein name. geboren in OBERTRUM am see – ein zauberhafter ort nahe der stadt SALZBURG. seinen worten entnahm ich, dass er irgendwann einmal eine sportskanone gewesen sein musste, dem übel mitgespielt worden war UND noch immer wurde. von einer frau, wie es schien.
er redete von MANIPULATION und dass alles, was er tat – blind vor LIEBE geschah. als sei er einer gründlichen GEHIRNWÄSCHE unterzogen worden. und dass er nunmehr GERECHTIGKEIT forderte.
mir erschloss sich fürs erste nicht, was er denn von mir wollte.
während er redete und redete und ich so gut wie gar nichts verstand, zündete ich mir eine zigarette an und sah mich nach einem ASCHENBECHER um.
natürlich nahm er mein steigendes desinteresse wahr, vermutlich deshalb griff er in die tasche seines speckigen, einstmals wohl samtSCHWARZEN mantels und knallte ein gewichtiges argument, ihm weiter zuzuhören, in form eines dicken violetten bündels auf den tisch. ich hatte zuvor noch nie noch mehr 500 euro – scheine auf einem haufen gesehen. das alles würde mir gehören, wenn ich sie fände, die seine METAMORPHOSE vom hochleistungssportler zu diesem vor mir sitzendem wrack verursacht hatte.
er lernte sie auf einer pressekonferenz kennen. für irgendeinen fernsehsender . sah ihre smaragdGRÜNEN augen und ertrank auf der stelle darin. sie trafen sich in einem kleinen TEEHAUS. Als sie das lokal betrat, fühlte es sich für ihn an, als begänne die MILCHSTRASSE zu tanzen, der MOND vom himmel zu fallen. PARADIES. das einzige wort, dass ihm JETZT noch einfiel. sie trug ein hinreissendes TOLLKIRSCHENfarbenes ensemble von VALENTINO. während sie von sich erzählte, fühlte er, wie alles andere an bedeutung verlor. sein WISSENSDURST hatte ihn sein ganzes leben lang getrieben, sich mit SINNFRAGEN, PHILOSOPHIE, ZUWEILEN sogar mit ALCHIMIE und der ewigen suche nach ERLEUCHTUNG zu beschäftigen. alles vollkommen unwichtig. ihre weiche angenehme stimme ließ nicht den leisesten hauch von DISHARMONIE aufkommen und hin und wieder kam es zu einer leichten BERÜHRUNG ihrer hände, wenn sie beide gleichzeitig die asche ihrer zigaretten abstreiften. ja, er rauchte an diesem abend. sein sport verlangte eiserne disziplin und das einhalten härtester DIÄT. heute wollte er einmal all das vergessen und sich FREIHEITen leisten, auf die er sonst immer verzichten musste.
sie erzählte von ihrem urlaub auf JAMAICA und ihrer vorliebe für reggae MUSIK, von ihren lieblingsfilmen „EASY RIDER“ , „MÖWE JONATHAN“ und „APOCALYPSE NOW“, von einem kleinen hotel in venedig auf der „PIAZZA SAN STEFANO“ wo WARMWASSER mangelware war und dass sie dort das teuerste frühstück ihres lebens gegessen hatte,
redete über BÜCHER und ihren lieblingsautor max frisch und dessen werk „MEIN NAME SEI GANTENBEIN“, in der dieser seine unheilvolle beziehung mit ingeborg bachmann beschrieb. sie schien viel herumgekommen zu sein in der welt. er lauschte ihren geschichten über GEYSIRe in island, GEHÖRLOSe, bettelnde ANALPHABETEN in ägypten, funden von MAMMUTknochen in skandinavien und einem zahmen fuchs, den die RÄUDE dahingerafft hatte.
er konnte nichts anderes tun, als ihre gebannt zuzuhören. und er wünschte, dass die zeit stehenbliebe, sie ihm gegenüber säße und geschichten erzählte. FÜRDERHIN. bis ans ende von zeit und raum.
WARUM ist sie mir nicht schon früher begegnet? viel früher? er dachte an sein bisheriges leben. nur training und wettkampf, keine spur von abenteuer oder gar SEX, DRUGS & ROCK’N ROLL. wie gerne hätte er erlebt, wie es ist, vor lauter SAUFEN kotzen zu müssen. erst UNLÄNGST hatte er seinen trainer dabei ertappt, wie der sich gleich auf dem gehsteig vor einer disco nach einer sauforgie ERBROCHEN hatte.
wäre da nicht das viele geld vor mir gelegen, ich hätte den kerl rausgeschmissen. es war die langweiligste geschichte, die ich in meinem leben als privatdetektiv je gehört hatte. ich unterbrach etwas rüde und fragte, ob und wann er denn JETZT zu einem ende käme. trotz des vielen geldes hätte ich meine zeit nicht gestohlen.
gut. er träumte von einem anderen leben, verliebte sich in ein quasselndes, grünäugiges FRÜCHTCHEN – aber was zum teufel hatte ihn in einen derartig heruntergekommenen zustand versetzt und in mein büro gespült?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen